Während wir uns noch von den Strapazen der 24-Stunden Regatta erholten, war unser Frauenteam schon wieder in Regattamission unterwegs.
Letzte Woche war es wieder soweit.
Wir, Laura (Steuerfrau), Petra (Gennacker setzen und bergen), Grit (Fock) und Birgit (Gennacker trimmen) haben uns auf den Weg nach Hamburg zur Frauenregatta gemacht mit der Bahn und unseren Fahrrädern. Noch bevor alle am Bahnhof angekommen sind, der erste Schock: Lauras Fahrrad hat seinem Namen alle Ehre gemacht und ist während der Fahrt auseinander geklappt. Ein Zaun hat ihren Abgang schmerzhaft aufgehalten. Aber Laura ignoriert das Loch in ihrem Kinn, sammelt ihre Sachen zusammen und gibt nicht auf.
Hamburg feeling, Helga feeling
In Hamburg: strahlendes Wetter und nach wie vor gute Laune. Registrierung beim NRV, wo es diesmal Shirts für alle gibt mit der obligatorischen Werbung, unter anderem für Salzbrenner Würstchen, eine Herausforderung für die Vegetarierinnen unter den Seglerinnen.
Abends dann Erklärungen zum Ablauf und zu den Regeln im HSC und erste Kontaktaufnahme mit den anderen Regattateilnehmerinnen, die wir zum Teil schon aus Hamburg, Mallorca, Monaco und Berlin kennen.
Hamburg oder Holland: Achtung am Startboot
Am nächsten Tag geht es dann mit Race 4 bei ordentlich drehendem Wind für uns mit dem 4. Platz und guten Manövern los. Jeweils 7 Boote segeln dabei gegeneinander.
In unserem nächsten Race dann eine brenzlige Situation am Startboot, vergleichbar mit der, die Jules, Laura, Timmi und Lulu bei der Regatta in Holland auf der J 22 hatten. Diesmal aber leider mit Penalty und einem zusätzlichen Strafpunkt für uns. Bedauerlicherweise lässt sich das Umpireteam bei der späteren Intervention trotz eines gewissen Verständnisses für unsere Darlegung der Situation nicht erweichen, den Strafpunkt zurück zu nehmen. Wir tragen das mit Fassung.
Dritte Rennen: 3. Platz, 4. Rennen 4. Platz
Im dritten Race zu unserer großen Freude ein dritter, im vierten ein vierter Rang. Am Abend dann Ernüchterung. Wir sind in Race 3 disqualifiziert worden und wissen nicht warum. In der Gesamtwertung spült uns das auf Platz 54 zurück. Pure Freude sieht anders aus, aber wir lassen uns nicht unterkriegen.
Am Samstag geht es weiter mit vier Races mit gemischten Ergebnissen.
Alle haben trainiert
Nicht nur wir haben trainiert, sondern die anderen Mannschaften natürlich ebenso, Das Niveau gegenüber dem letzten Jahr ist insgesamt noch einmal deutlich gestiegen. Und dann endlich die erlösende Nachricht: Lauras Intervention wegen unserer Disqualifizierung hat Erfolg gehabt. Auch die Jury weiß nicht warum es zu dieser Entscheidung gekommen sein soll und nimmt sie zurück. Damit sieht es für uns wieder viel viel besser aus. Dass unsere Hoffnung, am Samstag noch eine vierte Wettfahrt machen zu dürfen, um am nächsten Morgen mehr zeitlichen Spielraum zu haben, sich leider nicht erfüllt, ist damit sehr gut zu verschmerzen.
Sonntag: das Erste und das Letzte
Wir bestreiten also am Sonntag das erste und für uns letzte Race. Zwar schlecht für das Zusammenpacken unserer Sachen und das Aufräumen der wieder einmal sehr schönen Wohnung, aber gut wegen des noch schönen Wetters.
Das Unwetter kommt erst später vor den Final Races mit jeweils 6 Inklusionsbooten und zehn J 70.
Als es vorbei gezogen ist gibt es leider kaum noch Wind.
Finale in letzter Sekunde
Das Final Race der Inklusionsboote wird abgebrochen. Bei den J’s steht es Spitz auf Knopf, ob überhaupt gestartet werden kann. In allerletzter Sekunde vor der zeitlichen Deadline ertönt das Ankündigungssignal.
Es entwickelt sich ein beeindruckender Kampf um den zweiten Platz zwischen zwei Booten bei nervenaufreibendem Leichtwind. Am Ende gewinnen die Fiven, die schon als erste in die Endrunde gegangen sind vor Nordkomplott und Stiftung
Mammazentrum.
Für uns steht, wenn auch knapp, eine 3 vorneweg. Mit dem 39. Platz sind wir bei dieser starken Konkurrenz zufrieden, um so mehr als sich nach unserer Rückkehr herausstellt, dass Laura nicht nur ein Loch im Kinn hat, sondern auch mit einer gebrochenen Rippe gesteuert hat, ein energetischer Kraftakt ohnegleichen.
Alle Achtung. Wir hoffen sehr, dass sie bald wieder auf dem Damm, Pardon dem Segelboot, ist.